Ich befinde mich im zweiten Jahr meiner Zwanziger und das Leben hat mir in kürzester Zeit gefühlt mehr Lektionen erteilt als Shakespeare Werke geschrieben hat – der einzige Unterschied, weitere folgen noch. Einige dieser Lektionen lernt man ganz easy nebenbei, andere wiederum waren mit emotionalem Schmerz durch Verlust oder einfach nur Missgunst verbunden. Jeder Schmerz bringt eine Lektion mit sich, die man klar erkennt, wenn man ehrlich zu sich selbst ist.
Love all, trust a few, do wrong to none.
– Shakespeare, All’s Well That Ends Well
Stop judging other women.
Been there, done that. Lasst es. Wirklich. Es wird Euch viel Frieden und Ruhe bringen, wenn man sich nicht länger drum schert was die ehemalige Klassenkameradin für eine Karriere anstrebt, weswegen die Frau in der Bahn ein Katzenkostüm trägt (das könnte übrigens ich sein) oder dass Klara ein Foto in Unterwäsche postet. IT’S NONE OF YOUR BUSINESS SO KEEP YOUR NOSE OUT OF IT. Der einzige Grund Euch irgendwo einzumischen sollte ein ernstgemeintes Kompliment sein. Die neue Haarfarbe deiner Kommilitonin schmeichelt ihrem Teint? Sagt’s ihr!
Wear what you feel comfortable in.
Uh la la, dieser sexy high-leg-thong Bikini wäre dein Sommertraum? Was ist mit den perfekt sitzenden Overknee-Stiefeln aus dem Lieblingsonlineshop? Blauer Lippenstift? So cozy, dass man am liebsten im Schlafanzug das Haus verlässt? No worries, Ladies. I got you. Andere Leute werden ohnehin über einen Urteilen. Solange Ihr hinter dem steht, was ihr tragt, gilt: Give no fucks. (Dass man nicht in Minirock und Dr. Martens zur Arbeit erscheint, wenn man als Bankangestellte tätig ist, muss ich nicht erwähnen. Oder doch?)
It’s okay to reduce your circle to the few core people you need.
Sich Zwanghaft an Freundschaften und Beziehungen jeglicher Art zu klammern fügt allen beteiligten Parteien emotionalen Schaden und Stress zu. Wenn man merkt, dass einige Bekanntschaften negative Vibes mit sich bringen, dann nehmt Eure Beine in die Hände und lauft so schnell ihr könnt. Eure „Auserwählten“ sollten für Euch unterstützend da sein, hinter Euch stehen und Euch wieder zurück auf den Boden der Tatsachen holen, falls man mal abhebt. Das gilt natürlich immer für beide in einer Freundschaft oder Beziehung. SURROUND YOURSELF WITH PEOPLE WHO BRING OUT THE BEST IN YOU.
Putting yourself first doesn’t make you selfish. Learn to focus on your priorities.
Manchmal gibt es Situationen in denen man keine Kompromisse eingehen darf und gerade diese Situationen erkennen zu können, ist wichtig. Man kann nicht jedem einen Gefallen tun, während die eigenen Verpflichtungen non-stop auf Hold sind. Wir müssen oftmals in der Lage sein zu verzichten, um uns um das zu kümmern, was für uns Priorität hat: Nicht beim Umzug helfen oder zur Party gehen, wenn die Hausarbeit kommenden Montag abgegeben werden muss; kein Geld ausgeben, das man nicht besitzt; das Smartphone beim Lernen mal stumm schalten… Die Liste ist endlos. Keep in mind: YOU CAN NEVER EAT YOUR CAKE AND HAVE IT (except you’re a woman, we got a lot of cake.)
Say „Yes!“ more often to new experiences.
Nehmt alles an Erfahrungen mit wie nur möglich. Kein Abschluss, keine Universität, keine komplexen Theorien können das ersetzen. Mit Theorien kann man sich immer auseinandersetzen, einige Erfahrungen sind jedoch once in a life time. But don’t forget: Macht Erfahrungen, weil sie EUCH wichtig sind und nicht, um andere damit zufrieden zu stellen. Es ist Euer Leben und ganz allein eure Aufgabe herauszufinden, wie ihr euer Leben am liebsten führen möchtet. Ich denke, wir müssen alle lernen geduldiger mit uns selbst und vor allem liebevoller zu sein. In Selbstgesprächen (ja, die führe ich!) nicht herablassend zu sein, sondern auch mal zu sagen wie sehr man sich selbst schätzt. Don’t underestimate the power of words.
Was habt Ihr in euren 20ern gelernt oder was lernt ihr momentan noch?
Photographer Marina Giritsch